
Ein Jahr voller Bauchgefühl
Seitdem ich nach dem Abitur einen Freiwilligendienst in Peru gemacht habe, wusste ich: Irgendwann muss ich nochmal zurück. Letztes Jahr war es so weit: Ich habe Verena gefragt „Warum eigentlich nicht jetzt?“ und wir entschieden, das nächste Semester die Uni ein bisschen weiter unten auf die Prioritätenliste zu setzen, um gemeinsam fünf Monate in Peru zu verbringen.
Es ließ sich erstaunlich leicht alles organisieren und wir konnten schon zwei Wochen später im Flugzeug sitzen. Eigentlich sollten wir in zwei verschiedenen Gastfamilien wohnen, konnten uns aber nicht voneinander trennen und verbrachten schließlich die gesamte Zeit gemeinsam bei unserer Gastmutter, die wir sehr liebgewannen. Wir waren die ersten Freiwilligen nach Corona und das haben wir deutlich gespürt. Am Anfang war recht wenig los im Centenario, bis sich herumsprach, dass es wieder deutsche Freiwillige gab und damit auch mehr musikalische Angebote sowie Freizeitaktivitäten. Es wurde voll in der Musikschule und in unseren Stundenplänen: Wir probten mit dem Kinderorchester Las Olas, mit dem Jugendorchester OSIJCH und ich durfte sogar das Kammerorchester selbst leiten und dirigieren. Wir gaben Einzelunterricht, ich für Geige und Klavier, Verena für Cello und initiierten Musiktheorieunterricht sowie Spielenachmittage und Lagerfeuerabende mit Mitbringbuffet. Wir hatten Lust, etwas neues dazuzulernen und so begann Verena Horn zu lernen und ich versuchte mich am Posaune Spielen. Unsere Mission war: Bevor wir wieder abreisten, wollten wir mit dem Kinderorchester zusammen in der Blechgruppe mitspielen.
Nach den wenigen Wochen der Eingewöhnungszeit begann für mich die Zeit zu fliegen: Von einer Probe in die nächste, von einem Unterricht in den nächsten, Konzerte, Ausflüge, Partys, jeden Tag neue Freunde und plötzlich war es schon März. Sollte es das wirklich schon gewesen sein? Das ging zu schnell! Verena und ich brachten es nicht übers Herz, uns schon zu verabschieden. Wir telefonierten ein wenig herum und folgten noch einmal unserem Bauchgefühl: Wir entschieden, bis September zu bleiben.
Im April stieß Jil als Freiwillige für Trompete dazu. Wir wuchsen schnell als Dreierteam zusammen und es fühlte sich an, als würden wir ungebremst von einem Projekt in das nächste rasen. Es verging kein Tag, an dem wir nicht bis spät abends mit Freunden aus dem Orchester oder aus dem Lehrerkollegium essen, Bier trinken oder tanzen waren. Wir forderten uns selbst heraus, kein Deutsch mehr untereinander zu sprechen, um besser Spanisch zu lernen. Das hat nicht immer geklappt, aber viel geholfen. Den Gedanken „Nur noch drei Monate, bis wir wegmüssen“ ließen wir nicht zu und wer in aussprach wurde sofort unterbrochen – bis aus den drei Monaten drei Wochen geworden sind.
Der Abschied war sehr hart. Wir spürten aber, dass es der richtige Moment war, um zu gehen. Es stand ein neues Freiwilligenteam vor der Tür, was ab September alles übernehmen würde. Es fühlte sich gut an, das Projekt in ihre Hände zu geben. Und jetzt bin ich plötzlich wieder hier, gehe in die Uni und frage mich, ob das alles wirklich passiert ist, oder ob mein Peru-Abenteuer ein unglaublicher Traum war, weil es so schnell vorbei ging. Dann realisiere ich, dass ich aufgetankt bin mit guter Laune und Selbstbewusstsein, mit so viel Liebe und peruanischer Sonne, dass es viele Jahre vorhalten wird, auf jeden Fall bis ich das nächste Mal dort bin.
Anja Littmann (Voluntaria 2021/22)

Nachdem mir eine Freundin von DaCapo erzählte, war ich direkt sehr begeistert und fand die Vorstellung sehr schön eine Auszeit vom Studium zu nehmen und in einen Alltag voller Musik, einem peruanischen Familienleben und vielfältiger Kinder-& Jugendarbeit einzutauchen.
So bin ich im Mai 2022 in Chimbote angekommen, wurde sehr herzlich von meiner Gastfamilie empfangen und am nächsten Tag direkt im Centenario eingebunden. Bei den ersten Proben wurden von mir einige Improvisations- und Pantomimekünste gefordert durch lückenhafte Spanischkenntnisse und die besondere Herausforderung, neben meinem Hauptinstrument der Trompete auch für Horn und Posaune verantwortlich zu sein. Aber ich fand es sehr schön, schnell so involviert zu sein und dadurch direkt mit viel Spaß einen Draht zu den Schüler:innen aufzubauen und viel Neues zu lernen.
Besonders zu Beginn war es eine riesige Hilfe, Anja und Verena als Mitfreiwillige vor Ort zu wissen, die schon fließend Spanisch sprechen konnten und mir im Zweifelsfall alle Strukturen der Stadt und des Centenarios noch einmal in Ruhe erklärten. Das hat mir den Start sehr vereinfacht und das Ende sehr erschwert, da wir zu sehr guten Freundinnen zusammengewachsen sind und eine wunderschöne gemeinsame Zeit in Peru hatten!
Zudem hat mir meine Gastfamilie sehr dabei geholfen, einen Alltag aufzubauen und Spanisch zu lernen. Natürlich ist es erst einmal eine Umgewöhnung nach einer eigenständigen Studizeit wieder in ein enges Familienleben einzutauchen. Meine Gastfamilie hat aber zu jedem Zeitpunkt darauf geachtet, dass ich mich wohlfühle, mich sehr herzlich eingebunden und mir gleichzeitig viele Freiheiten gelassen, wodurch wir schnell ein sehr vertrautes Verhältnis aufbauen konnten.
Das Wohnen in dem sehr untouristischen Chimbote vermittelt einem schnell ein Gefühl für die typische peruanische Lebensweise, was sehr spannend und bereichernd ist. Dementsprechend muss man aber auch damit rechnen als Nicht-Peruanerin aufzufallen und häufig in Gespräche über das Leben in Deutschland verwickelt zu werden. Immer wenn kein Konzert vor der Tür stand, blieb auch viel Zeit um Peru als wahnsinnig schönes und vielfältiges Land mit unbegrenzten Möglichkeiten an Outdoorsport und Städtetouren kennenzulernen. Dennoch waren wir am Ende einer schönen Reise immer wieder froh nach Chimbote zurückzukehren, um wieder mehr Zeit im Centenario zu verbringen. Neben den Proben und Konzerten haben wir die Zeit viel genutzt, um Freizeitaktivitäten wie Lagerfeuer/Kinoabende/Wanderungen mit den Orchestermitgliedern zu organisieren und haben dabei sehr viele Freundschaften geschlossen, die auch nach der Zeit in Peru ein wichtiger Teil meines Lebens bleiben werden!
Jil Stegmann (Voluntaria 2022)

Nach meinem Freiwilligenjahr in Chimbote kehrte ich als Pata Salada wieder zurück nach Deutschland!
Hallo, mein Name ist Niklas und ich war von August 2017 bis September 2018 als Freiwilliger im Centro Cultural Centenario (CCC), dem Standort von DaCapo Perú, tätig. Auf dem Bild bin ich mit meinen Olitas zu sehen, die ich damals gegründet habe und die mir allesamt sehr ans Herz gewachsen sind! Als ich mich Ende 2016 nach Freiwilligenprojekten in Afrika umschaute, allerdings kein Projekt fand, von dem ich komplett überzeugt war, bekam ich über mehrere Ecken mit, dass es wohl ein Musik-Projekt in Peru gäbe. Als ich mich genauer informierte und herausfand, dass die Hauptaufgabe der Freiwilligen vor Ort war, peruanischen Kindern Instrumentalunterricht zu geben, wusste ich genau: „Das will ich machen!“
Und so bewarb ich mich für ursprünglich 6 Monate, ich wollte eigentlich nicht so lange weg, um möglichst bald mit meinem Studium in Deutschland zu beginnen. Nach den ersten Gesprächen mit der damaligen Koordinatorin wurde ich dazu überredet für 10 Monate zu bleiben, sodass die peruanischen Schüler:innen möglichst wenig Unterbrechung zwischen den einzelnen Freiwilligen hätten, die meist nur alle 12 Monate eintreffen. Ich bekam einen Platz und war superglücklich meinen Freiwilligendienst im August 2017 anzutreten.
Als ich in Chimbote ankam wurde ich unglaublich herzlich von allen begrüßt, mir wurde das Gefühl vermittelt, dass sich alle im Projekt darüber freuten, dass ich nun für einen längeren Zeitraum da sein würde, und das spürte ich, obwohl ich kein Wort Spanisch zu meinem Freiwilligendienstantritt sprach.
Meine Hauptaufgaben im CCC waren der wöchentliche Geigen- und Bratschenunterricht mit meinen Schülern, das Leiten von Orchester- und Stimmproben, als auch das Mitspielen in den unterschiedlichen Ensembles.
Meine Spanischkenntnisse verbesserten sich sehr rasch, sodass ich nach anfänglichen großen Schwierigkeiten im Einzelunterricht bereits nach wenigen Wochen das Gefühl hatte, alles Wichtige meinen Schüler:innen im Unterricht vermitteln zu können. (Ich glaube, in meinen ersten Geigenstunden lernte ich um das Vielfache mehr von meinen Schüler:innen, als diese von mir lernten.)
Die Zeit in Peru verging rasend schnell, aber nach 10 Monaten wollte ich Chimbote noch nicht wieder verlassen: mir waren meine Schüler und meine Gastfamilie so ans Herz gewachsen, außerdem wollte ich noch mehr Städte und Orte besucht haben, bevor ich wieder nach Deutschland zurückkehrte. Und so verlängerte ich meinen Aufenthalt auf unbestimmte Zeit; ich war privat nach Peru gekommen und konnte so selbst entscheiden, wie lange ich noch bleiben wollte.
Nach über 13 Monaten dann und einem emotionalen Recital de despedida (Abschiedsvorspiel) mit meinen Schülern später, verließ ich Chimbote Richtung Deutschland. Mir war das Projekt und die Stadt so wichtig geworden, dass ich mich im September 2018 wie ein Pata Salada (salzige Pfote) fühlte, wie die Chimbotanos dort aufgrund der Meeresnähe genannt werden. Ich hatte das Gefühl, meine zweite Heimat zu verlassen.
Inzwischen kann ich mit Sicherheit behaupten, dass mein Jahr in Peru mit Abstand mein bestes Lebensjahr bisher war. Ich habe in Chimbote so viel über mich gelernt, eine neue Kultur kennengelernt und viele Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. Außerdem hat mich das Jahr optimal auf mein Schulmusik- und Spanisch-Studium in Deutschland vorbereitet, was ohne DaCapo Perú sicherlich nicht möglich gewesen wäre. Ich freue mich schon sehr darauf in hoffentlich naher Zukunft wieder ans Centenario zurückzukehren und meine zweite Heimat Chimbote zu besuchen.
Niklas Born (Voluntario 2017/18)

Keine Angst vor Spanisch-Unsicherheiten
Ein DaCapo- Einsatz ist wirklich eine super Erfahrung. Man ist bestens bei den Gastfamilien versorgt und ich habe dort eine zweite Familie gefunden, mit der ich jetzt auch noch regelmäßig Kontakt habe. Das Team vor Ort ist supernett und total bemüht, einen Neuankömmling gleich einzubinden, ich habe im Prinzip sofort Stimmproben halten dürfen und nicht nur das Kinderorchester „Olas“ sondern auch das Kammerorchester dirigieren und proben dürfen – eine tolle Erfahrung! Und zu guter Letzt: Keine Angst vor Spanisch-Unsicherheiten, man kann sich immer irgendwie verständigen und gerade in der peruanischen Gastfamilie boostet man seine Sprachkenntnisse immens.
Aber auch für Entspannung ist gesorgt: Meistens ist mindestens ein:e weitere:r Deutsche:r vor Ort, mit dem man dort potentielle Probleme lösen kann und auf gemeinsamen Ausflügen Peru entdecken und die Freizeit genießen kann 😉
Bonifaz Baumann (Voluntario Januar bis März 2020)

¡Lleva a Chimbote en tu corazón!
Lima im September 2014. Völlig euphorisch lasse ich mich in den unglaublich gemütlich aussehenden Sitz eines Busses plumpsen: Ein doppelstöckiger Bus, zweite Etage, zweite Reihe, ein eigener Fernseher – nach dem langen Flug kommt es mir fast schon paradiesisch vor. Ich mache es mir gemütlich, stelle den Sitz leicht nach hinten, bereite mich gedanklich auf die ca. acht Stunden Busfahrt nach Chimbote vor und fahre plötzlich erschrocken hoch: In beeindruckender Lautstärke tönt super schnulzig klingende Salsamusik über die Lautsprecher des Busses. Etwas gezwungen lege mich sofort wieder in den Sitz zurück – der junge Mann vor mir stellt seinen Sitz völlig unvermittelt auf die tiefste mögliche Position, sodass ich mich kaum noch bewegen kann.
Naja, aufstehen wollte ich ja eh nicht… Oder doch? Woran erkenne ich überhaupt, dass wir angekommen sind? Meine Spanischkenntnisse werden mir dabei wohl eher nicht helfen, die sind nämlich leider nicht vorhanden und Englisch spricht in diesem Bus natürlich niemand. Der junge Mann vor mir kann mir zwar auch nicht helfen, bietet mir aber freundlicherweise den Sitzplatz neben sich an (Beinfreiheit!!) und ich sage euch: die Aussicht ist gigantisch! Wüste wohin das Auge reicht, dazu steile Klippen und tiefblaues Meer. Bezüglich des Ausstiegs kann euch aber beruhigen: Chimbote ist die erste große Haltestelle, die der Bus erreichen wird und rein geruchstechnisch wird man den Ausstieg nicht verpassen. Der leichte Fischgeruch am Busbahnhof verfliegt schnell und ist in der Stadt kaum noch wahrnehmbar. Halb Peru definiert Chimbote darüber und rümpft die Nase. Damals roch es für mich nach Abenteuer, heute riecht es nach Heimat!
November 2020: Wir stehen kurz vor der Gründung eines deutschen Fördervereins. Seit meinen ersten paar Stunden in Peru ist viel passiert! Zwölf Monate Freiwilligendienst – was soll ich sagen, es war der Hammer! Im März 2017 war ich wieder zurück und konnte das Projekt nochmal von einer anderen Seite mit neuen Freiwilligen, neuen Schüler:innen aber auch alten Freund:innen und einem völlig unverändert wohligen Gefühl sehen. So stand für mich fest: Chimbote, und ganz vorne mit dabei das Centro Cultural, wird für immer als zweite Heimat in meinem Herzen sein!
Nachdem ich 2019/20 nochmal für sechs Monate bei DaCapo arbeiten durfte bin ich endgültig verliebt: verliebt in eine Kultur, die mich immer wieder aufs Neue überrascht. Menschen, die mein Leben schon auf so vielen verschiedenen Ebenen bereichert und verändert haben. Erfahrungen, die mich als Person mehr geprägt haben als ich es jemals gedacht hätte. Musik, die Kulturen beinahe grenzenlos miteinander verbindet. Salsa, Marinera, Cumbia – diese Musik ist für mich nicht nur Musik, sondern auch die Möglichkeit für kurze Zeit gedanklich wieder auf der chaotischen Hauptstraße Chimbotes unterwegs zu sein!
Selten bin ich mit meinen Gefühlen so Achterberbahn gefahren, wie in meiner Zeit in Peru: Die höchsten Hochs gefolgt von den tiefsten Tiefs. Es klingt kitschig, aber ohne DaCapo wäre ich heute wirklich ein anderer Mensch, nicht zuletzt wegen der hohen Hochs und der tiefen Tiefs! Mit den Erfahrungen ist man aber zum Glück nicht alleine: Wenn ich von meinen peruanischen Freunden spreche, meine ich häufig meine deutsche Freunde, die ich in Peru kennengelernt habe – andere Voluntari@s, die viele witzige, komische, traurige, schöne und vor allem prägende (musikalische) Momente mit mir geteilt und gelebt haben und es auch in Deutschland weiter tun. Freundschaften fürs Leben aus Peru! Dazu eine zweite Familie, oder eigentlich sogar zwei neue Familien: Meine peruanische (Gast-)Familie und meine DaCapo/Centenario Familie, die für mich beide nicht mehr wegzudenken sind!
¡Que viva Chimbote! ¡Que viva DaCapo!
Annika Schlegel (Voluntaria 2014/15, 2019/20)

Hallo zusammen:
Ich bin Leonie, komme aus Norddeutschland und war 2014/2015 Freiwillige. Ich werde meinen Aufenthalt in Chimbote und meine Zeit im Projekt nie vergessen. Es war eine unglaublich wundervolle Erfahrung, meine Leidenschaft für Musik mit Kindern und Jugendlichen teilen zu können und einen interkulturellen Austausch zu erleben. Meine Erfahrung hat mich in meiner beruflichen Laufbahn sehr unterstützt. Als ich nach Peru kam, hatte ich noch viele Zweifel über meinen zukünftigen Beruf. Meine Erfahrungen als Freiwillige haben mich sehr in meiner Entscheidung beeinflusst. Dank meines Aufenthalts im Projekt entschied ich mich schließlich, Musik und Spanisch auf Lehramt zu studieren.
Mein Traum ist es, dass das chimbotanische Projekt DaCapo weiter wächst und es gelingt, viele Teilnehmende sowohl in ihrer musikalisch-künstlerischen Entwicklung, als auch bei der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und ihnen beizubringen, in einer integrativen sozialen Gemeinschaft zu leben.
Leonie Hanninger (Voluntaria 2014/15)

„Music begins where the possibilities of language end“ (Jean Sibelius)
2016 habe ich mein Abitur gemacht und ich wollte vor dem Studium unbedingt noch einmal weg ins Ausland und in einem sozialen Projekt arbeiten! Von einer ehemaligen Freiwilligen, Paula Jehnichen, habe ich von dem Projekt gehört und mich daraufhin als Geigenlehrerin dort beworben. Ich hatte wahnsinnig Lust mich noch einmal intensiv mit Musik und ihrer Vermittlung zu beschäftigen, bevor es für mich anschließend in eine ganz andere Richtung ging.
„Music begins where the possibilities of language end“ (Jean Sibelius) – Dieser Satz hat für mich so viel Wahres an sich! Er beschreibt bereits wunderbar meine sprachliche Situation zu Beginn in Peru… Denn Spanisch hatte ich zwar schon ein paar Jahre in der Schule, trotzdem war es leider eher schlecht als recht. Aber wenn man sich einfach so ins kalte Wasser wirft, klappt das doch schneller als erwartet mit dem Sprechen und Verstandenwerden.
Zusammen mit Martin Lau (Geige) und Louise Fuchs (Cello) haben wir 2016/2017 das Musikprojekt organisiert und geleitet. Das hat echt wahnsinnig viel Spaß gemacht! Besonders die Mentalität der Kinder und Jugendlichen ohne Angst an die Musik heranzugehen hat mich beeindruckt. Die haben ihr Instrument viel leichtfertiger, als ich das aus Deutschland gewohnt war, in die Hand genommen und losgelegt! Außerdem hat mir die Arbeit dort wieder bestätigt, wie gut zusammen Musikmachen und die gemeinsamen Orchesterevents Zusammenhalt in einer Gruppe fördern können! Und das unabhängig vom sozialen und kulturellen Hintergrund!
Zu unserem Zeitpunkt gab es noch kein festes Lehrerteam im Projekt und somit haben die jeweiligen Freiwilligengenerationen sich ihre Projektarbeit Jahr für Jahr übergeben. Das war natürlich immer heikel, weil es manchmal auch Lehrläufe an Lehrern gab und es im Prinzip nie viel Überschneidung gab, um das neue Freiwilligenteam einzuarbeiten. Deshalb ist es jetzt umso toller, dass wir nun ein festes Lehrerteam vor Ort haben! Ich war dieses Jahr (2020) endlich wieder einmal zu Besuch in Chimbote und ich war beeindruckt, wie gut sich dieses Projekt im Laufe der Zeit entwickelt hat! Das hat mich sehr gefreut zu sehen!
Ich kann zusammenfassend nur sagen, dass die 8 Monate, die ich in Chimbote verbracht habe, wirklich unvergesslich waren! Ich habe dort nicht nur eine zweite Familie gefunden, sondern auch Freunde fürs Leben!
Johanna Maul (Voluntaria 2016/17)