Angefangen mit einem Blockflötenorchester gründete sich vor zehn Jahren das heutige Projekt DaCapo in der peruanischen Küstenstadt Chimbote. Das kulturelle Angebot für die Öffentlichkeit in Chimbote beschränkte sich damals auf einige Kunstkurse und das Angebot einer öffentlichen Bibliothek im städtischen Kulturzentrum. Musik, besonders sinfonischer Orchester, war bis Dato in Chimbote kaum zu hören, auch, weil klassische Musik in der peruanischen Kultur keine nennenswerte Rolle spielt und Strukturen, wie große, professionelle sinfonische Orchester nur wenig verfügbar sind.
Einige Jahre vor Beginn der Arbeit in Chimbote gründete sich in der etwa 200 km entfernten Küstenstadt Trujillo das Musikprojekt Arpegio Peru. Lehrer und Freiwillige dieses Projektes wurden seit dem Jahre 2010 zwei Mal in der Woche nach Chimbote entsandt, um den Kindern und Jugendlichen im Centro Cultural Centenario Musikunterricht zu geben. Nach einigen Monaten Unterricht in Musiktheorie und dem Blockflötenspiel wählten die Schüler ein von ihnen präferiertes Instrument aus, sodass wenig später das erste sinfonische Orchester Chimbotes gegründet werden konnte. Das erste Blockflötenkonzert fand im Februar 2010 statt, sein sinfonisches Debut gab das Orquesta sinfonica infantil juvenil de Chimbote (OSIJCH) im September 2010.
2013 wurden die ersten deutschen Freiwilligen nach Chimbote entsandt, die in Chimbote selbst lebten. Zunächst nur für sechs Monate als Pilotprojekt, ab 2014 blieben die ersten Freiwilligen für ein volles Jahr. Seit diesem Zeitpunkt gab es nun auch die Möglichkeit den Schülern kontinuierlichen Einzelunterricht zu ermöglichen, da durch die deutschen Freiwilligen ein zumindest zeitweise festes Team in Chimbote bestehen konnte.

Seit 2013 besteht auch das in seiner Besetzung immer wieder wechselnde Kinderorchester Orquesta de Olas (Orchester der Wellen), welches meist unter der Leitung der Freiwilligen funktioniert. Je nach Anzahl und Level der Schüler besteht zeitweise auch das Orquesta de Olitas (Verniedlichung von Wellen), welches auch die Arbeit mit den jüngsten Anfängern ermöglicht.

Nach vielen Wechseln und einem recht unbeständigen Team kann das Projekt nun seit ca. einem Jahr auf eine Gruppe peruanischer und venezolanischer Lehrer zählen, die fest in Chimbote leben und die Hauptorganisation und Arbeit im Orchester übernehmen. Ihre Arbeit wird noch immer durch Freiwillige aus Deutschland unterstützt und ergänzt, die meist etwa drei bis zwölf Monate in Chimbote bleiben.
Durch den schon lange bestehenden Wunsch nach mehr Eigenständigkeit, ein beständiges Lehrerteam, einer besseren Kommunikation und mehr Kontrolle über die eigenen Prozesse, verselbstständigte sich das Projekt im Dezember 2019 und gründete sich unter dem nun bestehenden Namen DaCapo Peru.