Die ersten Freiwilligen seit 1 ½ Jahren!
Völlig spontan, 2 Woche vor ihrer Ausreise, erreichte uns im Vorstand eine Nachricht: „Wir, Anja und Verena, würden gerne nach Peru fliegen!“. Nach kurzer Diskussion im Vorstand stand schnell fest, dass die Ausreise so schnell wie möglich erfolgen sollte. Es ist also geschehen: 1 ½ Jahre nachdem unsere letzten Freiwillige auf Grund der Corona-Pandemie aus Peru ausgeflogen wurden, konnten nun zum ersten Mal wieder zwei deutsche musikbegeisterte Voluntarias nach Chimbote fliegen! Mit im Gepäck zwei gespendete Geigen, Kontrabass-, Geigen-, und Cellobögen sowie Zubehör für die Instrumente vor Ort!



Beide haben sich gut eingelebt, wohnen bei Morayma, die schon sehr häufig Freiwillige empfangen hat und bereits auf dieser Website einiges darüber erzählt hat.
In den letzten Wochen wurde in Peru ein großes Konzert zum Jubiläum Chimbotes vorbereitet, welches am 04.12.21 mit Publikum im Saal der Universität Uladech stattfinden konnte. Unter der Leitung von Anja Littmann spielte zunächst das Kammerorchester E. Elgars Streicherserenade. Im Anschluss daran spielte das Sinfonieorchester, dirigiert von Jorge Calderon, Johann Strauss „An der schönen blauen Donau“, die Nussknackersuite von Piotr Ilich Tchaikovsky, den Radetzky Marsch von J. Strauss sowie peruanische und weihnachtliche Musik.




Zeitgleich fand in Heidelberg, Deutschland, das erste richtige Vorstandstreffen unseres Vereins statt. Nachdem unsere Treffen im vergangenen Jahr sehr regelmäßig ausschließlich online stattgefunden hatten, konnten wir uns nun endlich live und in Farbe sehen! Es war ein sehr produktives und genauso lustiges Wochenende – einige von uns kannten sich bereits aus vorherigen Freiwilligendiensten, da wir jedoch alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Peru waren hatten sich die meisten noch nie richtig getroffen. Mit viel Kaffee, Chicha Morada, Plätzchen und vor allem Motivation und Lust auf neue Entwicklungen haben wir viel geplant, besprochen, abgewogen und in die Tat umgesetzt. Auf dieser Website finden sich nun nicht nur aktualisierte Informationen über einen Freiwilligendienst und unsere Vereins– und Kontodaten (😉), sondern auch frisch geschossene Fotos unseres Vorstandes und des Teams vor Ort in Peru.







Auch Informationen über den Verein, die Satzung und ein Aufnahmeantrag sind nun hier zu finden! Wir freuen uns sehr über neue Mitglieder, die Lust haben, mehr über unsere Arbeit in Peru zu erfahren.
Stolz tragen wir unsere Pullis und T-Shirts zu Schau: bei Interesse sind diese bald wieder erhältlich, kontaktieren Sie uns dazu gerne unter dacapo-peru@web.de! Außerdem haben wir nun einen Flyer und tolle Sticker, die von Sophia Müller-Dott und Philipp Schlegel entworfen wurden. Vielen herzlichen Dank dafür!









Aktuelle Informationen über die Entwicklungen in Peru finden sich am schnellsten auf unserer Instagram-Seite (@dacapo.peru), wir bemühen uns jedoch, ebendiese Informationen auch hier im Blogbereich auf der Startseite der Website zu veröffentlichen.
In diesem Sinne wünschen wir weiterhin eine schöne Adventszeit – wir werden berichten, wie es bei uns weitergeht!
Neues von DaCapo – Warum es uns gibt
Mitte Mai. In Peru wird es langsam wieder kälter, der Wind weht: das offene Meer vor den Toren Chimbotes macht sich bemerkbar. Vor einem guten Monat hat das neue Schuljahr wieder begonnen, die Ausreden der Schüler:innen über das Nicht-üben werden erfinderischer und das nächste große Konzert wird erst wieder Ende Juni zum chimbotanischen Jubiläum stattfinden. Es kehrt zumindest für wenige Wochen etwas Ruhe und Entspannung ein.

Mitte Mai. In Deutschland wird es langsam etwas wärmer: der Sommer steht vor der Tür. Die neuen Freiwilligen für DaCapo, die im September ihre Reise nach Peru antreten werden, sind schon lange ausgewählt. Es wird fleißig Spanisch gelernt, Gepäck vorbereitet, das Impfbuch geprüft, Reisepläne geschmiedet, der erste Kontakt zu den Mitfreiwilligen entsteht und das Vorbereitungswochenende vor der großen Reise rückt immer näher.
Mitte Mai 2021. Wie sehr würden wir uns wünschen, dass es so laufen könnte. Dass die Realität aber mehr oder weniger dem Gegenteil dessen entspricht, was für uns Normalität bedeuten würde, muss nicht weiter erläutert werden. Es ist eben alles anders.
Die Situation in Peru ist schwierig zu fassen. Medizinische Engpässe gekoppelt mit wenig Informationen, die an die Bevölkerung gebracht werden, führen zu viel Hilfslosigkeit und Sorgen. Präsenzunterricht kann kaum durchgeführt werden, ganz zu schweigen von Orchesterproben. Viele Schüler:innen kommen wegen der sehr umfassenden Schulaufgaben kaum dazu ihr Instrument auszupacken. Bei anderen fehlt einfach die Motivation – verständlich, wenn man das nun fehlende enge Miteinander im Projekt gewohnt ist.
Ende Oktober fand in Deutschland unsere Gründungssitzung zur offiziellen Vereinsgründung statt. Nachdem alle Formulare und Unterlagen beim Gericht angekommen waren und wir den lang ersehnten Brief des Vereinsregisters erhalten hatten der kurze Schreck: die Gründung war unzulässig, weil wir den Verein online gegründet hatten. Nach der Enttäuschung im ersten Moment können wir es nun alle mit Humor nehmen – bürokratische Ausführungen wären hier wohl fehl am Platz. Die Kurzversion: Zu einer Vereinsgründung müssen sich mindestens drei Personen in Präsenz treffen, die damals aktuellen Regelungen erlaubten das Zusammenkommen von zwei Haushalten/ bzw. in unserem Fall Personen. Paradox.
Aber auch ohne offiziellen Verein geht unsere Arbeit weiter: besonders auf den bekannten social media Kanälen wird immer auf dem neusten Stand berichtet. Hier sind über die letzten Monate unter anderem schon diverse Interviews mit verschiedenen Personen des Projektes zusammengekommen. Auch zum zweiten Versuch der Vereinsgründung wird es dort weitere Informationen geben. Die Unterlagen sind eingereicht – wir hoffen sehr, dieses Mal alles richtig gemacht zu haben!
Die Links zu den Kanälen befinden sich oben rechts auf dieser Website.
In Peru läuft weiterhin der Einzelunterricht im Onlineformat. Immer wieder wird versucht, Orchesterproben auf der Wiese des Kulturzentrums zu ermöglichen. Wegen der recht hohen Fallzahlen wurden diese nun leider wieder abgesagt. Stattdessen versuchen wir ein Video aus vielen Einzelaufnahmen der Schüler:innen zusammenzuschneiden.

Es geht also voran! Sowohl in Peru als auch in Deutschland. Und dennoch drängt sich von Zeit zu Zeit die Frage auf, warum wir eigentlich ausgerechnet die Musik in Peru so umfassend unterstützen wollen. Noch dazu klassische Musik, die in Peru nicht einmal bekannt und schon gar nicht kulturell „heimisch“ ist. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen soziale Ungerechtigkeit, medizinische Ausstattung und schulische Bildung ausgeprägter und wichtiger zu sein scheinen, denn je. Von Luft, Liebe und Musik lebt es sich bekanntlich nicht. Bei allem Leid auf dieser Welt – warum sollten wir weiterhin ein kleines peruanisches Musikprojekt unterstützen? Wären Spender nicht mit ‚Unicef‘, ‚Ärzte ohne Grenzen‘ oder dem schulischen Förderverein besser bedient?
In Gänze lässt sich diese Frage wohl nie beantworten und es gibt sicherlich wichtigeres, als Kindern ein wenig Musik beizubringen, doch ist es eben nicht nur die Musik, die uns vorantreibt.
Chimbote ist eine unglaublich laute, sehr peruanische und unruhige Stadt. Im vergangenen Jahrtausend erbaut, kann sie weder mit vielen prunkvollen Kolonialbauten punkten, noch verfügt die mitten in der Wüste gelegene Stadt über weitläufige Parks und Grünanlagen (jedenfalls nicht so, wie man sich es in Deutschland vorstellen würde). Chimbote hat seinen Charme – jede und jeder, die/der die Stadt kennt wird dies nach einiger Zeit bestätigen! Zentral gelegen, mitten in der Stadt, befindet sich das Kulturzentrum. Von der staubigen Straße gelangt man durch ein gigantisches Tor, welches immer bewacht wird, vorbei an den ersten Räumen des Projektes in einen kleinen Park. Grüne Wiesen, nicht selten bevölkert von vielen spielenden Kindern, die zwischen Malerstaffeleien, Trompeten- oder Geigenunterricht und dem kleinen Café umherrennen. Bunt bemalte Wände, von irgendwo erklingt Ballettmusik und eine kleine Kindergartengruppe läuft im Gänsemarsch zum Kinder-Saal der im Kulturzentrum integrierten Bibliothek. Am Nachmittag sind viele Schüler:innen des Orchesters zum Üben oder Quatschen auf der Wiese verstreut – still ist es nie, ein Ort der Ruhe kann es trotzdem sein!
Erst mit der Zeit wird klarer, warum all dies im Centro Cultural zwar Normalität aber doch etwas ganz besonderes ist. Zwar wird häufig vom sozialen Musikprojekt gesprochen, doch ist dies nur ein Mittel, den Zweck des Projektes schnell zu vermitteln. Eigentlich ist das Soziale ein Nebenprodukt des normalen Lebens im Projekt. Es geht nicht darum, sozial benachteiligten Kindern ein „besseres“ Leben ermöglichen zu wollen: dafür gibt es andere (und mindestens genauso wichtige) Projekte. Es geht nicht darum, Kindern zu zeigen, wie man „richtig“ Musik macht. Es geht auch nicht darum, Kindern eine neue Kultur und Erziehungsvorstellung aufzudrängen.
Es geht darum, ALLEN Kindern, ungeachtet – und das ist wörtlich zu nehmen – ihrer kulturellen Herkunft, ihres sozialen Standes, ihrer finanziellen Mittel, ihrer (musikalischen) Vorbildung und ihrer Erziehung, ein Freizeitangebot zu ermöglichen, das so viel mehr als nur Musik ist. Nicht nur werden so Kinder und Jugendliche verschiedener Herkünfte im Projekt integriert, sie wissen meist nicht einmal, woher alle anderen Kinder kommen. Hier begegnen sich Personen, die sich außerhalb des Kulturzentrums nie näherkommen würden: mit dem Betreten des Zentrums wird nicht einmal darüber geredet. Im Vordergrund steht das Verbringen gemeinsamer Zeit, das gemeinsame Musizieren, sich kennenzulernen und jeden Menschen so anzunehmen, wie er oder sie eben ist. Zusammen mit venezolanischen Schüler:innen und Lehrer:innen und den deutschen Freiwilligen entsteht ein einmaliger Austausch der Kulturen, der schnell zur Selbstverständlichkeit wird. Schon die jüngsten Kinder im Kinderorchester folgen offen und routiniert den auf gebrochenem Spanisch vermittelten Anweisungen der deutschen Freiwilligen, helfen beim Erlernen der Sprache und fragen begeistert, welche peruanischen Gerichte man schon kennen gelernt hätte.
Die großen Probleme der Welt lösen wir nicht, aber wir fangen im Kleinen an! Und ich bin mir sicher, jeder und jede Musiker:in im Projekt DaCapo hat ein wenig des Interkulturellen mitgenommen. Hat gelernt, dass Aussehen, Herkunft und nicht einmal die gesprochene Sprache gemeinsames Leben einschränken müssen. Ist offen für andere Orte und Kulturen geworden und hat Lust über den Tellerrand zu schauen. Hat erlebt, wie wichtig sozialer Zusammenhalt ist und wie all dies durch die Musik erfahrbar gemacht werden kann!
Pathetisch, ich weiß – aber manchmal muss das eben sein.
Text von Annika Schlegel
10 Jahre Musik – wir feiern!
10 Jahre DaCapo Peru – 10 Jahre sinfonische Musik in Chimbote – 7 ½ Jahre Freundschaften über Landesgrenzen hinweg!
Wir feiern Geburtstag!
Viel ist in den vergangenen zehn Jahren passiert! Beinahe 1000 Kinder und Jugendliche haben in dieser Zeit über die Jahre verteilt an Orchester- und Chorproben teilgenommen. Sie haben Instrumente spielen gelernt, Kurse über Musikgeschichte und -theorie besucht und vor allem erfahren können, wie es sich anfühlt, Teil eines großen Ganzen – einer Gruppe von Gleichgesinnten, verbunden durch die Musik – zu sein. Begleitet durch inzwischen 20 verschiedene Lehrer*innen, fünf Dirigenten und fast 40 Freiwillige aus Deutschland konnte das Projekt langsam wachsen: der Übergang der ersten Blockflötengruppe auf das Spiel sinfonischer Instrumente war dabei genauso ein großer Schritt, wie auch der Weg zu Präsentation der ersten Sinfonie, die je in Chimbote gespielt wurde!

Aber nicht nur in Peru feiern wir Geburtstag: Pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum haben wir hier in Deutschland einen Förderverein gegründet, der die interkulturelle Arbeit erleichtern und unterstützen soll. Viele ehemalige Freiwillige, die selbst in Peru gelebt und gelehrt haben, engagieren sich so, um wiederum neuen Interessenten und Freiwilligen ihren Weg und Start in Peru etwas zu erleichtern! Außerdem wollen wir natürlich die musikalisch-kulturelle Szene in Chimbote weiter unterstützen, in Deutschland bekannt machen und so immer mehr Kindern und Jugendlichen die Erfahrung, in einem sinfonischen Orchester zu spielen ermöglichen!

Musik als Freizeitbeschäftigung ist in Peru eine absolute Nische! Einerseits ist klassische Musik, wie sie hier in Deutschland kaum wegzudenken ist, in Peru kulturell kaum verankert und sehr unbekannt – dadurch auch die sinfonische Besetzung eines Orchesters. Zusätzlich ist es für Kinder und Jugendliche in Peru kaum üblich, ein Hobby neben der Schule auszuüben. Umso besonderer hingegen ist der Zusammenhalt, der unter den Musiker*innen immer sichtbarer wird: die große Rasenfläche im Kulturzentrum ist so noch Stunden nach den Proben Schauplatz von Fußballspielen, hitzigen UNO- oder Ligretto-Runden und vielen lustigen und auch mal ernsten Gesprächen. Sowohl der Schüler*innen aber auch gemeinsam mit Lehrer*innen bzw. Freiwilligen des Projektes. Als ausschließlich musikalisches Projekt lässt sich DaCapo kaum bezeichnen, sticht doch der soziale Aspekt so deutlich heraus! Auch musikalisch wird versucht verschiedene Kulturen, Gewohnheiten und Vorlieben zu vereinen, aber auch Horizonte zu erweitern. Das musikalische Repertoire des Orchesters bewegt sich zwischen der klassischen sinfonischen Orchestermusik und peruanischer bzw. lateinamerikanischer Musik. Gerade das klassische Orchesterrepertoire ist für das Publikum meist neu und ungewöhnlich, trifft aber dennoch auf viel Zustimmung und Begeisterung!
All dies gemeinsam zu feiern gestaltet sich zurzeit natürlich etwas schwieriger als erhofft! Peru ist von dem Coronavirus stark betroffen, sodass die ersten Proben erst wieder Mitte Oktober stattfinden konnten. Der Instrumentalunterricht wurde seit Beginn der Pandemie online durchgeführt, sodass die meisten Musiker*innen dennoch Fortschritte machen konnten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die passenden Endgeräte oder das Internet für den Unterricht auftreiben zu können oder auch nur an die Instrumente zu kommen, die noch im abgeschlossenen Kulturzentrum lagerten, konnten nach einiger Zeit beseitigt werden. So tauchten Bilder von Jungs auf, die voller Hingabe ihr Horn in die Arme schließen konnten – die Trennung war wohl sehr schmerzhaft 😉 und für den Unterricht fanden sich kreative Ideen. So läuft bei einigen Schüler*innen der Unterricht immer noch über das Senden von Whatsapp-Sprachnachrichten, in denen sie sich selbst aufnehmen – zumindest besser als Nichts! 😉 Inzwischen ist es für einige Schüler*innen wieder möglich in das Projekt zu kommen und so auch Präsent, mit Abstand, Maske und frischer Luft, Einzelunterricht zu erhalten.
Als im Oktober mit den gemeinsamen Proben gestartet werden konnte war die Freude groß! Schnell stand fest, dass das alljährige Konzert zum Geburtstag des Orchesters, aber auch gleichzeitig zum Jahrestag der Stadt Chimbote, stattfinden sollte! Unter freiem Himmel im Kulturzentrum ohne Publikum gespielt und aufgenommen wurde es nun über Facebook auf der Seite des Kulturzentrums veröffentlicht. Auch wir Freiwillige haben uns an diesem Konzert beteiligt und ein Grußvideo zusammengeschnitten, welches die Zusammenarbeit der verschiedenen Länder und Kulturen beschreiben soll.
Wir freuen uns sehr auf die nächsten Wochen, Monate und Jahre der Zusammenarbeit!
¡Que viva DaCapo Perú! ¡Que viva la música!
Abschlusskonzert des Sommerprojektes 2020
Am 29.02.2020 fand das große Abschlusskonzert der Sommer Probenphase statt. Zu hören war das Orquesta de Olas mit dem Stück Chamambo, das Kammerorchester mit der Suite „Aus Holbergs Zeit“ von Edward Grieg und das Orquesta sinfonica juvenil mit Dvoraks neunter Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Es war das erste Mal, dass eine zusammenhängende Sinfonie in der Stadt Chimbote präsentiert wurde, sodass das Konzert nach einer ca. eineinhalb monatigen Probenphase auch beim Publikum sehr gut ankam.
Orquesta Sinfónica Juvenil Orquesta Infantil Jorge Calderon – Dirigent des Orquesta Sinfónica Juvenil Dirigent:innen der Orchester
Nicht nur musikalisch wurden die Sommermonate bei DaCapo intensiv genutzt. Bei verschiedenen Freizeitaktivitäten wie Lagerfeuer, OpenAir Kino, Camping im Centenario oder Geländespielen waren die Mitglieder der Orchester häufig von morgens bis abends im Centenario. So sind nicht nur viele neue Freundschaften unter den Schülerinnen und Schülern entstanden. Auch das Verhältnis zwischen Schüler*innen, Lehrer*innen und Freiwilligen ist spürbar enger geworden. Krönender Abschluss nach einem tollen Konzert war dann eine große orchesterinterne OpenAir Party, bei der viel getanzt wurde.
Nach der Probe Lagerfeuer mit Stockbrot Abschlussparty Abschlussparty
Leider ist die Arbeit im Projekt nun auf Grund des Coronavirus deutlich eingeschränkt. In Peru herrscht eine umfassende Ausgangssperre, die es den Menschen nicht erlaubt, außerhalb dringender Notfälle oder zum Einkaufen das Haus zu verlassen. Alle deutschen Freiwilligen sind inzwischen wieder wohlbehalten in Deutschland angekommen, sodass die Arbeit vor Ort nun rein vom festen Lehrerteam übernommen wird. Langsam etabliert sich ein fester Stundenplan über Zoom, Skype, WhatsApp oder ähnliches, sodass alle Schüler, die ihre Instrumente bei sich zu Hause haben, weiterhin Einzelunterricht erhalten können.
Januar/Februar 2020
Da in Perú immer um die zwei Sommermonate Januar und Februar Schulferien sind, haben wir in diesen zwei Monaten die Möglichkeit, besonders intensiv mit den Kindern zu arbeiten. Momentan wird im Jugendorchester die Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ von Antonin Dvorak eingeübt (siehe Bild links), um diese im großen Konzert Ende Februar zu präsentieren. Nicht nur für die Jugendlichen ist dieses große Werk etwas ganz besonderes, denn mit der Aufführung in Chimbote bekommt die Stadt das erste Mal die Möglichkeit, eine Sinfonie in einem Konzert zu hören. Dreimal die Woche wird dafür auf dem Schulhof einer Schule in Stimmproben, Streicher- und Bläserproben und Tuttiproben intensiv gearbeitet. Freiwillige unterstützen hierbei die Arbeit der hauptamtlichen Lehrer. Auch mit dem Anfängerorchester „Olas“ wird an einem kurzen Programm gearbeitet. Die Leitung liegt dabei in der Hand der Freiwilligen. Zweimal die Woche wird am Nachmittag mit den Kindern, sowohl als Streichorchester, als auch in sinfonischer Besetzung geprobt (Bild rechts), damit auch diese Teil des großen Konzertes Ende Februar sein können.


Das Kammerorchester studiert momentan die Suite „Aus Holbergs Zeit“ von E. Grieg ein. Diesen Sommer liegt die Leitung in der Hand der Freiwilligen, die auf diesem Wege eigens mehr Erfahrung in der Leitung und im Orchesterdirigat gewinnen können.

Neben der musikalischen Arbeit stehen wir momentan auch vor einigen organisatorischen Herausforderungen, die die Verselbstständigung unseres Projektes mit sich bringt. Dazu gehört vor allem die Gründung eines Fördervereins in Deutschland, sowie der Aufbau und die Änderung der Strukturen für die Arbeit in Perú vor Ort.